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Körpersprache

Was ist eine Rede ohne passende Körpersprache? Nett, aber bestimmt nicht überzeugend.

Deshalb haben wir uns ausführlich mit diesem Thema beschäftigt. Wir hatten einen Workshop über Körpersprache mit Edgar Niklaus.

Körpersprache von Anfang an

Schon beim Gang zur Bühne sollten wir eine aufrechte Haltung einnehmen und lächeln.  Auf der Bühne unseren Stand einnehmen, uns kurz sammeln und dann das Publikum mit einem ersten, lächelnden Blickkontakt beglücken. Mit dieser Haltung haben wir schon von Anfang an einen guten Kontakt zum Publikum aufgebaut.  Wer dagegen auf die Bühne stürmt, gleich loslegt, wirkt unsicher und das Publikum realisiert sofort die Unsicherheit des Redners. Wenn wir einen souveränen Eindruck machen wollen, sollten wir mit dem Betreten der Bühne unseren Stand einnehmen, auf einen guten Kontakt zu uns selbst und dem Publikum achten.

Haltung und Standpunkt

Unser Stand auf der Bühne sollte so sein, dass wir uns aufrecht hinstellen, den Rücken gerade, Brust raus und gerade Schultern. So die können wir schon eine souveräne Haltung einnehmen.  Alleine schon durch die gerade Haltung bringen wir unsere innere Haltung zum Ausdruck und wirken auf das Publikum souveräner und überzeugender. 

Oft wissen wir mit den Händen nicht wohin. Viele nehmen einen Kugelschreiber oder Papier in die Hand. Das ist nicht notwendig.  Am einfachsten ist es, die Hände einfach an der Seite locker herunterhängen lassen. Wir brauchen keinen Bleistift, kein Papier in den Händen, um eine Rede zu halten, sie hindern uns daran, unsere Rede durch Gesten zu unterstreichen.

Auf der Bühne auf und ab zu gehen, kann sehr störend für das Publikum sein.  Das Publikum denkt dann eher darüber nach, warum der Redner auf der Bühne herumläuft, anstatt den Ausführungen zu folgen.  Besser ist es also, einen Stand einzunehmen und von dort aus vereinzelt den Standpunkt zu wechseln. Das bietet sich an, wenn man z. B. zwei Meinungen verdeutlichen möchte. Dann erklärt man die eine Meinung auf der einen Seite, macht einen Schritt zur Seite und erklärt dann die andere Meinung. Den Standpunkt kann man auch verändern, um in der Rede zeitliche Begebenheiten zu verdeutlichen. Zum Beispiel: gestern auf der linken Seite, einen Schritt weiter die heute und auf der rechten Seite morgen. So kann der Zuschauer gut folgen.

Gestik

Unsere Gestik ist zur Unterstützung der Rede da. Deshalb ist es notwendig, auf der Bühne die Hände freizuhalten. Meistens sind wir ganz natürlich in der Lage, unsere Rede zu unterstreichen. Wir können unter anderem den Umfang eines Gegenstandes zeigen, indem wir die Hände auseinandernehmen und die Breite oder Höhe zeigen. Führen wir die Hand in die Ferne, unterstützen wir unsere Aussage, wenn etwas noch weit entfernt ist. Das Nachdenken drücken wir aus, wenn wir uns mit der Hand an den Kopf greifen. 

Gute Gesten unterstützen die Rede und helfen dem Publikum beim Verstehen. Beim Üben sollten wir uns am Anfang darauf konzentrieren, was schon an Gestik von Haus aus da ist und von dort aus gehend Stück für mehr Gestik in unsere Reden aufnehmen.

Mimik

Lächeln ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Menschen. Immer dann, wenn ein Lächeln angemessen ist, sollten wir es nutzen, um unsere Rede zu unterstützen. Bei traurigen Aussagen auch mal erst und angemessen schauen. Unsere Stirn hat eine hohe Aussagefähigkeit. Das Stirnrunzeln kann eine kritische Aussage untermauern. Ein nachdenklicher Blick unterstützt die Aussage zu einer kritischen Haltung. 

Blickkontakt

Als Anfänger tun wir uns leichter einzelne Personen im Publikum anzuschauen. Ein Trick ist auch einen Bekannten in die erste Reihe zu setzen, der uns freundlich zulächelt.  Als fortgeschrittene Redner sollte, man abwechselnd einzelne Personen anschauen und auch den Blick schweifen lassen. Um allen im Publikum das Gefühl zu geben, angeschaut zu werden, kann man von links nach rechts den Blick schweifen lassen. Je nachdem wie groß die Gruppe ist, macht das Sinn reihenweise das Publikum anzuschauen. 

Auf den Boden oder in die Luft zu schauen, hält den Kontakt zum Publikum nicht. Früher gab es Rhetoriklehrer, die gesagt haben man soll sich hinten oben einen Punkt aussuchen und dorthin schauen, dann hätte das Publikum den Eindruck angeschaut zu werden. Das ist veraltet, wirkt steif und förmlich. 

Es gilt immer den Blickkontakt zu halten, um einen guten Kontakt zum Publikum aufzubauen. 

Innere Einstellung und Überzeugungskraft

Wir sollten uns im Vorfeld Gedanken über das Ziel einer Rede machen. Wollen wir informieren, begeistern, inspirieren oder überzeugen. Ein klares Ziel erzeugt eine klare Körpersprache. Wenn wir begeistern wollen, dann müssen wir auch selbst begeistert sein. 

Dann springt der Funke zum Publikum über.